Tipps für einen guten Schlaf
Essen vor dem Schlafen
Leider hält sich der Mythos, dass Kinder nachts aufwachen, weil sie Hunger haben. Doch nur selten ist es der Hunger. Es ist wichtig, dass das Kind gesättigt, aber nicht übersättigt ist. Denn ein zu voller Magen ist hinderlich für eine ruhige Nacht. Wenn ihr euer Kind stillt oder die Flasche gebt und es dabei einschläft, ist das ein natürliches Signal, dem ihr beruhigt vertrauen könnt.
Wenn der Magen zu voll ist, der Darm damit beschäftigt ist die ihm z.B. unbekannten, neuen Nahrungsmittel zu verdauen, kommt der kleine Mensch nicht zur Ruhe oder wacht wieder auf.
Idealerweise sollte die Zeit nach dem Abendbrot bis zum Hinlegen und Schlafen mindestens eine halbe Stunde betragen. In dieser Zeit kann dann das abendliche Ritual stattfinden.
Schlafsack oder Decke?
- Empfohlen wird ein Schlafsack angepasst an Schlafumgebung, Jahreszeit und kindlichem Kälte- bzw. Wärmeempfinden. (Temperatur im Nacken testen, das Temperaturempfinden kann sich sehr von eurem eigenen unterscheiden.)
- Lasst euch fachkundig beraten, welcher Schlafsack für euer Kind passend ist.
- Decke erst, wenn keine Gefahr mehr besteht, dass das Kind, wenn es unter die Decke rutscht, keine Luft mehr bekommt.
- Auch die Kleidung sollte an das individuelle Temperaturempfinden des Kindes angepasst sein (manche Kinder wollen keine Socken, andere brauchen warme Füße). Wichtig ist, dass die Nieren bedeckt sind. Das kann aber auch mit einem Schlafanzug oder Body schon gewährleistet sein.
Rituale
Kurz vor dem Einschlafen (in der sogenannten forbidden zone for sleep) werden wir noch einmal aktiver, obwohl wir müde sind. Wir haben es gelernt, diese widersprüchlichen Signale unseres Körpers auszubalancieren und dann, wenn wir bereit dazu sind, einzuschlafen. Besonders abends, kurz vor dem Einschlafen, werden auch eure Kinder noch einmal richtig aktiv, trotz ihrer großen Müdigkeit. Da die eigene Regulation der widersprüchlichen Körpersignale noch nicht möglich ist, ist das Kind sehr schnell überreizt. Es weint und schreit dann häufig.
Rituale geben Sicherheit und erleichtern dadurch das Einschlafen. Ein vertrautes und verlässliches Abendritual hilft eurem Kind sich zu entspannen, sich vom Tag zu verabschieden und sich auf die Nacht einzustimmen. Es gibt ihm Sicherheit und Geborgenheit um in den Schlaf zu finden.
Rituale können so individuell und verschieden sein wie die Familien. Sie sollten an das Alter des Kindes angepasst sein und ihm ein wohliges Gefühl bereiten. Es ist nicht zwingend notwendig, dass Mutter und Vater exakt dieselben Rituale haben.
Wenn ihr merkt, dass die bisherige Abendroutine nicht mehr zu den Bedürfnissen eures Kindes passt, bedarf es einer Änderung. Habt ihr ein passendes Abendritual gefunden, gebt euch und eurem Kind die Chance dieses anzunehmen und behaltet es 2-3 Wochen bei.
Rituale können z.B. sein:
- Massagen/ zärtliche Streicheleinheiten
- Lieder/ leichtes Summen
- Gute-Nacht-Sagen z.B. jedem Gegenstand im Zimmer
- gemeinsam mit dem Kind über den Tag sprechen
- gemeinsam Bücher angucken oder Geschichten erzählen
Der Sandmann gehört für viele seit Generationen zum allabendlichen Ritual. Bitte achtete darauf, dass zwischen dem letzten Medienkonsum und dem Zubettgehen ungefähr eine Stunde liegt. Denn elektronische Geräte (Handys, Tablet, Fernseher) produzieren blaues Licht, welche die Produktion von Melatonin und somit das Einschlafen verhindern. Auch die schnelle Bildabfolge kann bei Kleinkindern zu Überreizung führen.
Idee: Den Sandmann zu Beginn des Abendrituals zu zeigen (z.B. streamen).
Fortsetzung folgt.